Tabellenführung verballert – TuS-Frauen verlieren in Häver

Gewogen und für zu leicht befunden: Im Spitzenspiel bei der SG Häver-Lübbecke müssen die TuS-Handballerinnen nach enttäuschender Leistung in eine 21:25-Niederlage einwilligen und fallen damit auf den dritten Tabellenrang zurück. Die zuvor komfortable Ausgangssituation im Meisterschaftsrennen ist futsch, der Aufstieg aus eigener Kraft nicht mehr zu schaffen.

Keine Ausreden: Der Ball war auch ohne Harz griffig genug, die Schiedsrichter waren gut, die Kulisse eines Spitzenspiels würdig. Nur der TuS war es nicht. Mit Kapitänin Mette Riechmann und der zuletzt starken Vanessa Taddigs mussten zwar Stammkräfte auf den Außenbahnen ersetzt werden und Kreisläuferin Carlotta Schütte quälte sich angeschlagen durch die Partie, aber das kann diesen kollektiven Auftritt nicht erklären, geschweige denn entschuldigen.

Dass der punktgleiche Herausforderer eine harte Nuss sein würde, dürfte allen Beteiligten klar gewesen sein. Die Mädels aus Häver sind im Saisonverlauf spielerisch gereift und haben zuletzt überzeugende Vorstellungen abgeliefert. Wenn es eng wurde, behielt das Team von Michael Schaaf die Nerven und wendete mögliche Niederlagen ab, so etwa im Heimspiel gegen Meißen oder auswärts in Stemmer und in Oberlübbe. Die Gastgeberinnen vor eine vergleichbare Herausforderung zu stellen, sollte den TuS-Mädels an diesem Abend nicht gelingen.

Dabei sind die Aufstiegsträume des TuS nicht mit einem lauten Knall geplatzt. Um im Bild zu bleiben, war es vielmehr ein Zischen, das von Anfang an leise und im Spielverlauf immer deutlicher zu vernehmen war. Bis zum 3:3 in der 10. Minute war es dem Ergebnis nach ein ausgeglichenes Spiel, aber die Körpersprache ließ schon zu diesem Zeitpunkt sehr zu wünschen übrig. Eigene Torerfolge wurden bestenfalls mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, von Entschlossenheit oder Zuversicht kaum eine Spur. Das sah bei den Gastgeberinnen anders aus, die mit einem 3:0-Lauf Mitte der ersten Halbzeit auf 6:3 stellten.

Die Abwehr verschob nicht konsequent und bot dem Heimteam wiederholt aussichtsreiche Eins-gegen-Eins-Isolationen, die insbesondere Kira Ottensmeier zu nutzen wusste. Das Umschaltspiel kam entsprechend schwer in Gang, und wenn der Vorwärtsgang dann doch mal eingelegt war, wurde das Gaspedal nicht durchgedrückt.

Schwächen offenbarte der TuS auch im gebundenen Angriff. Spielsteuerung, Wurfentscheidungen und -auswahl, Konsequenz im Abschluss: Das war in allen Belangen zu wenig, um Zählbares aus der Sporthalle der Grundschule Quernheim zu entführen. Weil die Auslösehandlungen nicht auf den Punkt gespielt wurden, eröffneten sie in der gut eingestellten Defensive der Gastgeberinnen kaum Räume. In der Folge wurden zunehmend Einzelaktionen bemüht, denen wiederum häufig die nötige Geradlinigkeit fehlte. Alles wirkte verkrampft, zögerlich, stellenweise hasenfüßig.

Das größte Manko aber war mal wieder eines, das sich durch die gesamte bisherige Saison zieht wie ein roter Faden: Eine haarsträubend schlechte Chancenverwertung. Ohne die Leistung einer stark aufspielenden Janina von Behren im Tor der Gastgeberinnen schmälern zu wollen, sind 16 Fehlwürfe und fünf ohne Gegnerdruck weggeschmissene Tempogegenstoß-Gelegenheiten in Summe einfach indiskutabel.

Ein Aufsetzer, der über das Tor fliegt, kostet den Schützen nach international anerkannten Handballregeln eine Kiste Bier. Nachdem sich die TuS-Damen gleich vier davon gönnten, ist immerhin die Getränkeversorgung für die nächsten Wochen sichergestellt. Ebenso bezeichnend für das Dilemma: Den letzten eines halben Dutzends Strafwürfe musste schließlich Finnja Rohlfing zur Chefinnensache erklären, nachdem zuvor sowohl Rica Löwenstein als auch Laura Watermann das Runde nicht ins Eckige bekommen hatten.

Die Vorentscheidung fiel in den ersten zehn Minuten nach der Pause. Mühelos enteilten die Gastgeberinnen über 15:10 (35.) auf 18:11 (40.) und agierten fortan sicher und abgeklärt. Selbst ein Wechselfehler, der sie kurzzeitig in doppelte Unterzahl brachte, änderte daran nichts, auch weil in dieser Phase ein Siebenmeter nicht untergebracht werden konnte und zwei technische Fehler jeden Gedanken an eine Aufholjagd im Keim erstickten.

Am Ende gelang nur die minimale Schadensbegrenzung: die Tordifferenz so niedrig gehalten zu haben, dass in der Summe von Hin- und Rückspiel der direkte Vergleich den Ausschlag zugunsten des TuS geben würde. Damit das noch Bedeutung erlangen könnte, müsste die SG Häver-Lübbecke allerdings nochmal ins Stolpern geraten und die TuS-Frauen gleichzeitig alle verbleibenden Spiele gewinnen – was mit Leistungen wie dieser wohl kaum zu schaffen ist.

Die beste Nachricht der Woche ist eine, die angesichts der eigenen Ziele höchstens als ganz kleines Trostpflaster taugt: Der „Aufstieg des kleinen Mannes“, umgangssprachlich Klassenerhalt genannt, ist geschafft. Die TuS-Frauen werden der Spielzeit 2024/25 der neu geschaffenen OWL-Liga angehören. Bei noch zehn auszuspielenden Punkten ist ein Absturz in die Kreisliga, der im schlimmsten Fall noch den Tabellensechsten erwischen könnte, nicht mehr möglich.

TuS-Statistik: Feer, Hoffmann; Droste, Halwe (1), Löwenstein 6/1), Meier (1), Püfke, Rohlfing (7/1), Schmidtke, Schütte (1), Watermann (3/1), Westerhoff (2), Wittemeier

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Team 1. Frauen

Katharina Wiebe
Maike Hoffmann
Mara Voss
Zoe Heitland
Mette Riechmann
Tamie Schmidtke
Rica Löwenstein
Carlotta Schütte
Amelie Westerhoff
Finnja Rohlfing
Antonia Kraus
Annika Droste
Anna Aspelmeier
Clarissa Halwe
Greta Meier
Marla Stapper
Sara Wittemeier
Greta Weisemann
Vanessa Taddigs
Chiara Husemann
Greta Heinecke
Lilly Aspelmeier
Laura Watermann
Linn Püfke
Mona Langewisch
Andreas Püfke
Marco Kostka

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Tabelle und Spielplan 1. Frauen Handball

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