Serie gerissen: TuS-Frauen verlieren 32:26 in Veltheim

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Nach sechs Siegen in Folge mussten die TuS-Handballerinnen am Samstag bei der HSG Porta Westfalica ihre erste Saisonniederlage einstecken. Und die war so deutlich wie verdient. Als die Schlusströte ertönte, hatte die an diesem Tag klar bessere Mannschaft mit komfortablen sechs Toren die Nase vorn.

Auf dem Papier empfing der Tabellensechste mit einer Saisonbilanz von 4:6 Punkten den Dritten mit 12:0 Zählern. Bei genauerem Hinsehen hat das Zahlenwerk jedoch Schönheitsfehler. Hinter vier der sechs „Miesen“ der HSG verbergen sich ein rabenschwarzer Tag im Heimspiel gegen Hüllhorst und ein erst im Nachgang durch Wertung der Staffelleitung verlorenes Spiel gegen die SG Häver-Lübbecke, das ausweislich des Spielprotokolls klar mit 30:24 gewonnen worden war. Die übrigen beiden stammen aus dem Spiel gegen die HSV-Damen, bei dem mit einer personell gerupften Truppe in eine deutliche Niederlage eingewilligt werden musste.

Der TuS wiederum hat außer dem Mitabsteiger aus Häver die als besonders stark eingeschätzten Mitbewerber noch vor der Brust. Im Spiel gegen die HSG konnte zudem nicht durchgängig das Personal aufgeboten werden, das im bisherigen Saisonverlauf die Punkte eingeheimst hatte.

So wies der Spielberichtsbogen erstmals in dieser Spielzeit anfänglich zwei Lücken auf, die erst gegen Ende der ersten Halbzeit in Gestalt von Lilly Aspelmeier und Linn Püfke gefüllt werden konnten. Die A-Mädchen hatten zuvor in Holzhausen ihr letztes Vorrundenspiel in der Jugendbundesliga absolviert und sich unmittelbar nach Abpfiff auf den Weg nach Veltheim gemacht, um ihre bekannt schnellen Beine mit in die Waagschale zu werfen.

Schon die ersten Minuten ließen ahnen, dass es kein leichter Gang für den TuS werden würde. In vielen Situationen blieb das Team um Spielmacherin Finnja Rohlfing den Nachweis seiner Stärken schuldig. Zwar gingen sie in der 6. Spielminute durch einen Treffer von Amelie Westerhoff mit 1:2 in Führung und behaupteten diese bis zum 9:9-Ausgleich (20.), aber zahlreiche technische Fehler und eine ungewohnt schwache Entscheidungsquote ließen im Angriffsspiel nicht die gewünschte Sicherheit aufkommen.

Hinten offenbarte die bisher zumeist sehr solide Deckung Lücken, die die Gastgeberinnen mit zunehmender Spieldauer immer besser bespielten. Die Veltheimer Mädels präsentierten sich bestens vorbereitet, willensstark, spielerisch strukturiert und abgezockt. Sie stellten sich gut auf die Linie der Unparteiischen ein und organisierten ihre Abwehr konsequent danach.

Vorneweg marschierte dabei wenig überraschend Melanie Gritzan, mit 57 Treffern in fünf Spielen zuvor unangefochtene Toptorschützin der Liga. Nachdem sie ihre Visiereinrichtung einmal eingestellt hatte, konnte die „Melli-Show“ beginnen. Am Ende muss man ihr neidlos bescheinigen, ein Feuerwerk abgebrannt zu haben. Neben 10 eigenen Treffern aus jeder Lage waren in der selben Größenordnung blitzsaubere Kreisanspiele zu verbuchen sowie eine Übersicht, von der das ganze Team profitierte.

Als beim Stand von 13:11 die Seiten gewechselt wurden, war es dem Ergebnis nach noch ein völlig offenes Spiel. Dennoch fühlte es sich schon da so an, als bekomme man den Pudding nicht an die Wand genagelt. Der Matchplan, den Gastgeberinnen mit konsequentem Umschaltspiel beizukommen, war bis dato überhaupt nicht aufgegangen, weil die Abwehr nicht den gewünschten Zugriff entwickeln konnte.

Mit besten Vorsätzen in den zweiten Durchgang gestartet, gelang noch einmal der Anschlusstreffer zum 13:12 (32.), ehe sich die HSG über 15:12 (35.) und 16:13 (37.) auf 18:14 (40.) absetzte. Die Abwehr fand nach wie vor nicht ins kooperative Spiel gegen den Ball, vorn verlor man zusehends die spielerische Linie und verstrickte sich in kraftraubende Einzelaktionen, die zu selten von Erfolg gekrönt waren. Alle Versuche, von der Bank aus Impulse zu geben, blieben fruchtlos.

Nach zwischenzeitlichem 5-Tore-Rückstand kam man in der 47. Spielminute mit dem 21:19 noch einmal in Schlagdistanz, zu einer Trendwende reichte es aber nicht. Zu souverän spielten die Gastgeberinnen ihr Programm herunter, und zu wenig glaubten die TuS-Mädels daran, das Blatt noch zu ihren Gunsten wenden zu können. Gefühlt hätte das Spiel noch Stunden dauern können, ohne dass sich am Ausgang etwas geändert hätte. Ein 4:0-Tore-Lauf von 24:20 (49.) auf 28:20 (53.) brachte schließlich die endgültige Entscheidung.

Allzuviel Zeit für Trauerbewältigung und Analyse bleibt den TuS-Frauen nicht, weil die Auswärtstournee gleich am kommenden Samstag in Oberlübbe in ihre nächste Runde gehen wird. Spätestens mit Anpfiff zum Nachbarschaftsduell um 17 Uhr in der Sporthalle der Grundschule am Korfskamp sollte das Team tunlichst wieder sein anderes Gesicht zeigen, damit nicht die nächste böse Überraschung droht.

TuS-Statistik: Hoffmann; A. Aspelmeier, L. Aspelmeier (1), Droste (2), Halwe, Kraus, Löwenstein (5/4), Püfke, Riechmann (3), Rohlfing (8), Schmidtke, Watermann (6/1), Westerhoff (1), Wittemeier

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